Archiv für den Monat: September 2013

Erste Eindrücke vom 4. PiA-Politik-Treffen

Neben den Diskussionen um die Reform der Ausbildung und des Psychotherapeutengesetzes mit Herrn Dr. Klein-Heßling (BPtK) und MinR Suhr (BMG) wurde auf dem 4. PiA-Politik-Treffen eine Resolution zur Qualitätssicherung der Ausbildung verabschiedet. Wir arbeiten so schnell wie möglich an den Protokollen des Treffens und werden diese hier veröffentlichen.

Erste Bildeindrücke hier:

Reform der Psychotherapie-Ausbildung

Psychotherapeuten in Ausbildung („PiA“) reden mit:
Reform der Psychotherapie-Ausbildung

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Berlin, 23.09.2013. Über 50 Psychotherapeuten in Ausbildung und Aktive in der Berufspolitik trafen sich beim verbändeübergreifenden PiA-Politik-Treffen. Diskutiert wurde mit Ministerialrat Ralf Suhr vom Bundesministerium für Gesundheit und Dr. Johannes Klein-Heßling von der Bundespsychotherapeutenkammer zum Wann und Wie der Reform des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG). Schon im Vorfeld versammelten sich über 1.000 junge Psychologen und Pädagogen zu einem bundesweiten „Freeze-Flashmob“ in 13 Städten, bei dem sie auf den „Stillstand seit 1999“ aufmerksam machten.

Worum geht es? Im Jahr 1999 wurde das Psychotherapeutengesetz in Kraft gesetzt, das u.a. die Ausbildungsverordnungen von Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten beinhaltet. Nach der Bologna-Reform ist unklar, welcher Abschluss zum Zugang zur Psychotherapeutenausbildung berechtigt. Die Forderung der PiA: Zur Ausübung des eigenständigen Heilberufes und für den Erhalt der hohen Qualität muss das Master-Niveau die Grundlage bilden. Völlig ungeregelt ist auch die Vergütung der 1.800 Stunden der praktischen Tätigkeit an den Kliniken während der Ausbildung, die derzeit von Null bis wenige hundert Euro im Monat beträgt.

Besonders angesichts der stetig steigenden Zahlen psychisch kranker Menschen und dem dringenden Bedarf an gut ausgebildeten Psychotherapeuten sei es völlig unverständlich, dass die Politik noch immer nicht zu eindeutigen und klaren Regelungen für die Ausbildung und die Vergütung gekommen ist, betonen die PiA-Politik-Akteure.

Der zuständige Ministerialrat Ralf Suhr aus dem Bundesministerium für Gesundheit bezog sich auf das von Dr. Klein-Heßling der Bundespsychotherapeutenkammer eingebrachte „föderale Chaos“: „Ohne die Länder geht gar nichts“, so Suhr. Bezüglich der Rolle des Gesundheitsministeriums nennt er den „Referenten-Entwurf“. Dabei sollen Länder, Verbände, Ärzteschaft und Deutsche Krankenausgesellschaft einbezogen werden. Herr Suhr ermutigt dabei die angehenden Psychotherapeuten zum Entwurf Stellung zu nehmen: „Wir werden mit Sicherheit auch Kontakt zu den PiA suchen“. Die Bundespsychotherapeutenkammer verschließe sich nicht generell einer Direktausbildung, es gebe aber derzeit keine empirische Basis, so Dr. Klein-Heßling: „Große Teile der Ausbildung können nur gemeinsam mit der Ärzteschaft organisiert werden“.

Kerstin Sude von der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) fordert von der Gesetzgebung die Reform auch mit Blick auf Angestellte: „Nicht nur, dass PiA bislang kein angemessenes Entgelt während ihrer Klinikzeit erhalten. Lange nicht alle Absolventen werden später in der ambulanten Praxis tätig sein. Mit der Reform sollten folgerichtig auch die Grundsteine für eine formale und leistungsbezogene Gleichstellung der Klinik-Heilberufe gelegt werden.“

Ariadne Sartorius vom Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten (bvvp) stellt bezüglich der Versorgung von psychisch kranken Kindern- und Jugendlichen klar „Der Zugang für Pädagogen zur Ausbildung muss gewährleistet sein – wir decken 85% der Versorgung in diesem Bereich ab“. Herr Dr. Klein-Heßling (BPtK), erläutert die Haltung der Kammer gegenüber dem Ministeriumsvertreter.

Ricarda Müller von der deutschen Fachgesellschaft für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (DFT) legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Verantwortung der Ausbildungsinstitute: „Qualität und Kosten müssen transparent und überprüfbar gestaltet werden“.

Einig sind sich auch Peter Freytag (VPP/BDP) und Ariane Heeper (DGPT): „Die dringend erforderliche Novellierung des Psychotherapeutengesetzeses muss eine Verbesserung der prekären Ausbildungssituation nach sich ziehen, das ist unser gemeinsames Ziel und dabei wollen wir aktiv mitwirken“. Katharina Simons von PiA für gerechte Bedingungen: ergänzt: „Es kann nicht sein, dass immer mehr PiA in den Krankenhäusern ausgebeutet werden, nur weil die Reform so lange dauert, wir brauchen eine Übergangslösung“.

Neben vielen Berufs- und Fachverbänden fordert auch ver.di seit Jahren eine Reform. Die PiA-Politiker machen dabei eine Chance für die Verbesserung der Versorgung von psychisch Kranken deutlich.

20 Verbände, 50 Teilnehmer, 130 Unterstützer, 1.000 Flashmobber – Reichweite: 76.000 Personen!

In diesen Momenten startet das 4. PiA-Politik-Treffen. Verfolgen Sie auf Twitter live, was auf dem Treffen passiert: Hashtags #PiAPolitik#Psychotherapie. Neben der Reform des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG) wird es auch um die Qualitätssicherung an den Ausbildungsinstituten und um die Aktionsplanung 2014 gehen. Spontane Gäste sind im DGB-Haus (Wilhelm-Leuschner-Saal) Keithstr. 1-3, 10787 Berlin herzlich willkommen!

Schon im Vorfeld gingen am 9.9. um 19 Uhr bundesweit über 1.000 Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Ausbildung auf die Straße, um den Stillstand der Reform seit 1999 zu demonstrieren – und gleichzeitig wird mit dem Beginn des Treffens eine Nachricht an über 76.000 Personen via Twitter und Facebook veröffenlicht:

“#Psychotherapie: Ich möchte eine Ausbildungsreform für PsychotherapeutInnen und unterstütze das #PiAPolitik-Treffen http://thndr.it/13aoA3O

Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung unserer Aktivitäten.
Kontaktieren Sie uns via info@piapolitik.de

Das Organisationsteam – Peter Freytag (VPP/BDP), Ariane Heeper (DGPT), Ariadne Sartorius (bvvp), Ricarda Müller (DFT), Katharina Simons, ehem. Röpcke (PiA für gerechte Bedingungen!), Kerstin Sude (DPtV) & Manuel Becker (PiA für gerechte Bedingungen!)

Programm / Pressemitteilung

Pressemitteilung zum 4. PiA-Politik-Treffen

Pressemitteilung als PDF

Psychotherapeuten in Ausbildung („PiA“) fordern: „Reform jetzt!“

Berlin, 20.09.2013. Über 1.000 junge Psychologen und Pädagogen demonstrierten bei einem bundesweiten Flashmob in 13 Städten (u.a. Berlin, Frankfurt, Hamburg & Dresden) durch fünfminütige Bewegungslosigkeit den „Stillstand seit 1999“. Die Forderung ist eindeutig und klar: Umgehend muss die Ausbildung zum Psychotherapeuten (PP & KJP) reformiert werden.

In einem anschließenden Treffen kommen über 50 Psychotherapeuten in Ausbildung und weitere Aktive in der Berufspolitik auf dem verbändeübergreifenden PiA-Politik-Treffen in Berlin zusammen und diskutieren gemeinsam mit Ministerialrat Ralf Suhr vom Bundesministerium für Gesundheit aus dem zuständigen Ausbildungsreferat und Peter Lehndorfer aus dem Vorstand der Bundespsychotherapeutenkammer zu einer möglichen Reform des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG).

Worum geht es? Im Jahr 1999 wurde das Psychotherapeutengesetz in Kraft gesetzt, das u.a. die Ausbildungsverordnungen von Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten beinhaltet. Seitdem wurde nichts weiterentwickelt oder angepasst. Unklar ist beispielsweise nach der Bologna-Reform, welcher Abschluss zum Zugang zur Psychotherapeutenausbildung berechtigt. Die Forderung der PiA: Zur Ausübung des eigenständigen Heilberufes und für den Erhalt der hohen Qualität muss das Master-Niveau die Grundlage bilden. Völlig ungeregelt ist auch die Vergütung der 1.800 Stunden der praktischen Tätigkeit an den Kliniken während der Ausbildung. Die Spanne reicht derzeit von Null bis wenige hundert Euro im Monat, obwohl mit einem akademischen Abschluss eigenverantwortlich gearbeitet wird.

Das alles wollen die PiA nicht länger hinnehmen und machen erneut auf die unhaltbare Situation aufmerksam: „Ein besonderes Anliegen ist uns, an der anstehenden Gesetzesreform beteiligt zu sein“ will Katharina Simons von der Protestbewegung „PiA für gerechte Bedingungen!“ den Vertretern von Bundesgesundheitsministerium und Bundespsychotherapeutenkammer erklären.

Besonders angesichts der stetig steigenden Zahlen psychisch kranker Menschen und dem dringenden Bedarf an gut ausgebildeten Psychotherapeuten sei es völlig unverständlich, dass die Politik noch immer nicht zu eindeutigen und klaren Regelungen für die Ausbildung und die Vergütung gekommen ist, betonen die PiA-Politik-Akteure Ariadne Sartorius vom Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten (bvvp) und Kerstin Sude von der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV).

„Die dringend erforderliche Novellierung des Psychotherapeutengesetzeses muss eine Verbesserung der prekären Ausbildungssituation nach sich ziehen, das ist unser gemeinsames Ziel“ ergänzen Peter Freytag (VPP/BDP), Ariane Heeper (DGPT) und Manuel Becker (PiA für gerechte Bedingungen!).

Ricarda Müller von der deutschen Fachgesellschaft für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (DFT) legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Verantwortung der Ausbildungsinstitute: „Die Kosten der Ausbildung müssen transparent und die damit verbundenen Angebote – also die Qualität der Ausbildung – überprüfbar sein. Nur so kann zukünftig eine adäquate Versorgung gewährleistet werden.“

Breite Unterstützung erhalten die PiA, neben vielen Berufs- und Fachverbänden auch von der Gewerkschaft ver.di, die seit Jahren ebenfalls diese Forderungen erhebt. Der Appell an die Politik lautet: Reform jetzt!

#Flashmob erfolgreich in 13 Städten bundesweit!

Bundesweit zeigten Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) ihre Unzufriedenheit mit einem Gesetz, dass seit 1999 still steht! Hunderte PiA „freezten“ in Berlin, Bielefeld, Braunschweig, Dresden, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Konstanz, Münster, Oldenburg, Osnabrück, Trier &  Tübingen.

Erste Eindrücke vom Freeze:

 

Pressemitteilung: Bundesweiter Flashmob am 9. 9. 2013: „Stillstand seit 1999 – Reform jetzt!“

Berlin, 06.09.2013. Mit einem bundesweiten Freeze-Flashmob machen am 9. September 2013 um 19 Uhr die Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) auf ihre Ausbildungsmisere aufmerksam. In vielen deutschen Städten – Berlin, Bielefeld, Braunschweig, Dresden, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Münster, Oldenburg, Osnabrück, Trier, Tübingen – weitere kommen hinzu – werden sich die PiA und ihre Unterstützer/innen treffen und fünf Minuten in der Bewegung verharren.

Worum geht es? Im Jahr 1999 wurde das Psychotherapeutengesetz in Kraft gesetzt, das u.a. die Ausbildungsverordnungen von Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten beinhaltet. Seitdem wurde nichts weiterentwickelt oder angepasst. Unklar ist beispielsweise nach der Bologna-Reform, welcher Abschluss zum Zugang zur Psychotherapeutenausbildung berechtigt. Die Forderung der PiA: Zur Ausübung des eigenständigen Heilberufes und für den Erhalt der hohen Qualität muss das Master-Niveau die Grundlage bilden. Völlig ungeregelt ist auch die Vergütung der 1.800 Stunden der Praktischen Tätigkeit an den Kliniken während der Ausbildung. Die Spanne reicht derzeit von Null bis wenige hundert Euro im Monat, obwohl mit einem
akademischen Abschluss eigenverantwortlich gearbeitet wird.

Das alles wollen die PiA nicht länger hinnehmen und machen erneut auf die unhaltbare Situation aufmerksam.

Besonders angesichts der stetig steigenden Zahlen psychisch kranker Menschen und dem
dringenden Bedarf an gut ausgebildeten Psychotherapeuten sei es völlig unverständlich,
dass die Politik noch immer nicht zu eindeutigen und klaren Regelungen für die Ausbildung
und die Vergütung gekommen ist, betonen die PiA-Politik-Akteure Manuel Becker (PiA für
gerechte Bedingungen!), Peter Freytag (VPP/BDP), Ariane Heeper (DGPT), Ricarda Müller
(DFT), Ariadne Sartorius (bvvp), Katharina Simons, ehem. Röpcke (PiA für gerechte Bedingungen!) sowie Kerstin Sude (DPtV). Breite Unterstützung erhalten die PiA von den Psychotherapeutenverbänden, die seit Jahren ebenfalls diese Forderungen erheben.

Der Appell an die Politik lautet daher: Reform jetzt!