Berlin, 06.09.2013. Mit einem bundesweiten Freeze-Flashmob machen am 9. September 2013 um 19 Uhr die Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) auf ihre Ausbildungsmisere aufmerksam. In vielen deutschen Städten – Berlin, Bielefeld, Braunschweig, Dresden, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Münster, Oldenburg, Osnabrück, Trier, Tübingen – weitere kommen hinzu – werden sich die PiA und ihre Unterstützer/innen treffen und fünf Minuten in der Bewegung verharren.
Worum geht es? Im Jahr 1999 wurde das Psychotherapeutengesetz in Kraft gesetzt, das u.a. die Ausbildungsverordnungen von Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten beinhaltet. Seitdem wurde nichts weiterentwickelt oder angepasst. Unklar ist beispielsweise nach der Bologna-Reform, welcher Abschluss zum Zugang zur Psychotherapeutenausbildung berechtigt. Die Forderung der PiA: Zur Ausübung des eigenständigen Heilberufes und für den Erhalt der hohen Qualität muss das Master-Niveau die Grundlage bilden. Völlig ungeregelt ist auch die Vergütung der 1.800 Stunden der Praktischen Tätigkeit an den Kliniken während der Ausbildung. Die Spanne reicht derzeit von Null bis wenige hundert Euro im Monat, obwohl mit einem
akademischen Abschluss eigenverantwortlich gearbeitet wird.
Das alles wollen die PiA nicht länger hinnehmen und machen erneut auf die unhaltbare Situation aufmerksam.
Besonders angesichts der stetig steigenden Zahlen psychisch kranker Menschen und dem
dringenden Bedarf an gut ausgebildeten Psychotherapeuten sei es völlig unverständlich,
dass die Politik noch immer nicht zu eindeutigen und klaren Regelungen für die Ausbildung
und die Vergütung gekommen ist, betonen die PiA-Politik-Akteure Manuel Becker (PiA für
gerechte Bedingungen!), Peter Freytag (VPP/BDP), Ariane Heeper (DGPT), Ricarda Müller
(DFT), Ariadne Sartorius (bvvp), Katharina Simons, ehem. Röpcke (PiA für gerechte Bedingungen!) sowie Kerstin Sude (DPtV). Breite Unterstützung erhalten die PiA von den Psychotherapeutenverbänden, die seit Jahren ebenfalls diese Forderungen erheben.
Der Appell an die Politik lautet daher: Reform jetzt!