Das 8. verbändeübergreifende PiA-Politik-Treffen am 21.09.2015 in Berlin stand unter dem Motto:
Wie kann ein Approbationsstudium Psychotherapie gelingen?
Nachfolgend kann das Protokoll heruntergeladen werden um noch einmal alle Diskussionen und Vorträge in gestraffter Form nachverfolgen zu können. Ergänzend hierzu haben wir am Ende der Seite alle Folien der Referenten hochgeladen und zur Verfügung gestellt.
Wir bedanken uns herzlich für die finanziellen Hilfen der Verbände, die uns bei unserer Arbeit unterstützen und die das Treffen in dieser Form möglich machen und somit dazu beitragen, dass der psychotherapeutische Nachwuchs sich mit den aktuellen berufspolitischen Themen auseinandersetzen und vernetzen kann und aktiv an der Reform des PsychThG mitwirken kann.
Organisationsteam: Manuel Becker (PiA für gerechte Bedingungen!), Manush Bloutian (DPtV), Daniela Foohs (DGPT), Ricarda Müller (DFT), Martina Reimitz (VPP/BDP), Michael Reininger (DPtV), Ariadne Sartorius (bvvp), Katharina Simons (PfgB!), Kerstin Sude (DPtV) Katharina Wallner (VPP/BDP), Marc Wedjelek (bkj)
Beschlüsse
Neben den sehr spannenden Vorträgen und Impulsen unserer ReferentInnen wurde auf Grundlage der bisherigen Diskussionen der vergangenen Treffen und neuerer Entwicklungen die bisherigen Forderungen, die sich aus Sicht der beteiligten PiA an die Ausbildungsreform stellen lassen überarbeitet, erweitert und erneut in einem sehr konstruktiven Prozess konsentiert.
- Wir fordern einen klar definierten arbeits- und sozialrechtlichen Status für die Lernenden/TeilnehmerInnen in allen Qualifizierungsphasen, der auch die Vergütung unter Bezug auf das berufliche Qualifikationsniveau regelt. Alle Praxisanteile bis zur Approbation müssen so gestaltet sein, dass für die Studierenden mind. BaföG-Anspruch besteht und studentische Versicherungsleistungen bestehen.
- Wir fordern, dass die vier Grundorientierungen der Psychotherapie (verhaltenstherapeutisch, psychodynamisch, systemisch und humanistisch), gleichwertig und auf demselben fachlichen Niveau angeleitet, vermittelt und unterrichtet werden. Qualitativ hochwertige Lehre soll durch fachkundige Praktiker geschehen, die in den jeweiligen Verfahren und für die jeweilige Altersgruppe praktizieren, über die sie lehren. Die Etablierung und Beforschung der an den Hochschulen bisher weniger repräsentierten Grundorientierungen müssen aktiv gefördert werden (bspw. durch Öffnung der Hochschulambulanzen für alle vier Grundorientierungen). Dazu soll vor der Verabschiedungder Approbationsordnung eine Strategie formuliert werden. Die Reakkreditierung eines Studiengangs soll von der nachgewiesenen o.g. Strukturqualität abhängen.
- Wir fordern, die jetzigen Standards (Stand 2015) für Supervision und Supervisoren in den jeweiligen Therapieverfahren auf alle Teile der Aus- und Weiterbildung auszuweiten, in denen Patientenkontakt stattfindet.
- Es sind bereits im Studium Selbsterfahrungsanteile/Selbstreflektionsanteile vorzusehen. Dabei müssen verpflichtende Einzel- und Gruppenselbsterfahrungsanteile im angemessenen Umfang enthalten sein, die den Studierenden einen adäquaten Einblick in die verschiedenen Psychotherapieverfahren ermöglichen. Auch für die Qualifikationsphase I ist sicherzustellen, dass Selbsterfahrungsleiter/-innen und Prüfer/-innen personell voneinander entkoppelt sind und den aktuellen Qualifikationsstandards für Selbsterfahrungsleiter genügen.
- Wir fordern einen hohen Praxisanteil unter qualifizierter Anleitung von DozentInnen, die über eine mind. 3-jährige Erfahrung in der Regelversorgung/komplementären Versorgung mit den entsprechenden Alters-gruppen verfügen.
- Wir fordern Zugangsregelungen für die Qualifizierungsphase I mit fachlicher und sozialer Durchlässigkeit. Die Zugangsvoraussetzungen zum Studium sollen sich nicht allein am NC orientieren (z.B. berufsbezogene Erfahrung, Eignungsgespräch etc.).
Hier die Anforderungen nochmal zum Download als Grundlage für die Verbreitung:
Anforderungen an das Approbationsstudium Psychotherapie (PDF)
Weitere Highlights des Treffens:
- Vortrag Dr. Porsch zu einem modellhaften Weiterbildungsstudiengang in Psychodynamischer Psychotherapie an der Universität Mainz
- Vortrag Prof. Exner zum Modellvorschlag der DGPs für einen reformierten Studiengang in Psychotherapie
- Außerdem hatten wir erneut einen konstruktiven Beitrag der PsyFaKo, die unter anderem eine aktuelle Stellungnahme zur Ausbildungsreform präsentierte
- Seitens der Bundeskonferenz-PiA trug Anna Eiling die Stellung der PiA im Transformationsprozess vor
Präsentationen der Vortragenden: