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Pressemitteilung: Kampfbereitschaft junger Psychotherapeuten ungebrochen

5. PiA-Politik-Treffen

Kampfbereitschaft junger Psychotherapeuten ungebrochen

Berlin, 20. März 2014. Mit dem 5. PiA-Politik-Treffen am 24. März 2014 in den Räumen der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin zeigt sich erneut die Kampfbereitschaft der Psychotherapeuten in Ausbildung, kurz PiA. Sie wollen nicht klaglos hinnehmen, dass immer noch keine eindeutigen Zugangsregelungen zum Beruf geschaffen wurden, die Null- bis Kaum-Honorierung ihrer Arbeit weiter anhält. Sie fordern, dass die Bundesregierung endlich die Reform der Ausbildung neu gesetzlich regelt. Das Masterniveau soll Zugangsvoraussetzung sein, geringere Abschlüsse werden als unzulänglich abgelehnt.

Rund 8.500 PiA befinden sich in den Kliniken in der Ausbildung. 1.800 Stunden sind dort während der Ausbildung zum Psychotherapeuten oder Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten abzuleisten. Ihre Forderung nach angemessener Vergütung wurde bisher nur teilweise erfüllt, noch immer gibt es Kliniken, die den Diplom-Psychologen und –Pädagogen mit abgeschlossenem akademischem Hochschulabschluss eine Art Praktikantenentschädigung statt einem regulären, nachvollziehbaren und vor allem tariflich geregelten Entgelt zahlen. Die PiA erbringen in den Kliniken vollwertige Leistungen in der Patientenversorgung, verantwortlich und überwiegend selbständig.

Bei dem 5. PiA-Politik-Treffen diskutieren die zukünftigen Psychotherapeuten mit Vertreter/innen der Politik und der Gewerkschaft ver.di. Das Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages, Ute Bertram (CDU) und Herbert Weisbrod-Frey von ver.di, werden gemeinsam mit den PiA die Für und Wider der Ausbildungsreform und des neuen Pauschalierenden Entgeltsystems in Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP) diskutieren.

Die Einführung der PEPP hat bereits in der Planungsphase zu erheblichen Widerständen fachübergreifend in den Kliniken geführt. Bei diesem Abrechnungssystem werden an Hand von einzelfallbezogenen Merkmalen Tagespauschalen gebildet, die mit zunehmender Dauer der Behandlung abgestaffelt werden (degressive Vergütung). Dadurch wird eine Verkürzung stationärer Behandlungen und Verschlechterung der Versorgung psychisch kranker Patienten befürchtet. Trotz der heftigen Kritik an diesem neuen Entgeltsystem wird es aber umgesetzt werden, so dass nun wichtig ist, auf die neuen Regelungen noch Einfluss zu nehmen. Bezogen auf die PiA muss deshalb auch in diesem Bereich darauf geachtet werden, dass für die PiA eine tarifliche Regelung aufgenommen wird.

„Wir werden auch weiterhin unsere Belange auf politischer Ebene einfordern“, betont das verbändeübergreifende Team der PiA. „Wir wollen gerecht bezahlt werden, wir fordern eindeutige Zugangsvoraussetzungen, und wir wollen ausreichende Mittel im System zur sachgerechten Versorgung unserer Patienten. Hierfür fordern wir eine zeitnahe Umsetzung.“

Die PiA freuen sich über Presse- und Medienvertreter/innen, die am 24. März 2014 ab 9:30 Uhr bis 17:30 Uhr zum 5. PiA-Politik-Treffen in die KV kommen.

Sie sind herzlich eingeladen! (Infos zur Anfahrt)

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Offener Brief zur Reform des Psychotherapeutengesetztes (PsychThG) an die AG Gesundheit & Pflege

(Hier als PDF herunterladen)

Sehr geehrter Herr Spahn, sehr geehrte Frau Huml, sehr geehrter Herr Prof. Dr. Lauterbach, sehr geehrte Mitglieder der AG Gesundheit & Pflege,

im Namen des „PiA-Politik-Treffens“ – einem offenen und verbändeübergreifenden Forum von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Ausbildung („PiA“), Neuapprobierten und Interessierten – möchten wir uns bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie die Reform des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG) auf die politische Agenda gesetzt haben. Wir hoffen, dass, aufgrund der Dringlichkeit, der Reform des PsychThG nun auch Priorität bei der Umsetzung gewährt wird.

Das PiA-Politik-Treffen ist ein regelmäßig stattfindendes Forum zur Verbesserung der Qualität und der Bedingungen der postgradualen Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten bzw. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Das PiA-Politik-Treffen erhält sowohl ideelle als auch finanzielle Unterstützung nahezu aller wichtigen Fach- und Berufsverbände im Bereich der Psychotherapie (siehe: www.piapolitik.de/unterstuetzer).

Beim letzten und vierten Treffen am 23.09.2013 in Berlin durften wir Herrn Ministerialrat Suhr aus dem zuständigen Ausbildungsreferat des Bundesministeriums für Gesundheit und Herrn Dr. Klein-Heßling von der Bundespsychotherapeutenkammer begrüßen. Gemeinsam wurden Möglichkeiten einer Ausbildungsreform für Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten diskutiert. Wir freuten uns dabei besonders über die Offenheit und das Interesse, mit der uns Herr Suhr aus dem BMG begegnete.

Wir wünschen uns von Ihnen, bei der Reform des PsychThG mit einbezogen zu werden. Denn eine mögliche Reform betrifft vor allem uns als PiA. Die aktuelle Situation ist kaum mehr trag- und leistbar:

  • Wenig bis keine Vergütung der praktischen Tätigkeit in Krankenhäusern (z.B. in Versorgungskliniken der Psychiatrie) bei hohen selbst aufzubringenden Ausbildungskosten,
  • unklare Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung, u.a. durch die Bologna-Reform

…sind die wichtigsten Missstände, die mit einer Reform des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG) behoben werden müssen.

PiA fordern diesbezüglich schon lange:

  • Angemessene Bezahlung der praktischen Tätigkeit
  • Masterniveau als Zugangsvoraussetzung zur Ausbildung

Sie können sich anhand zweier kurzer Videos (je ca. 2 min.) einen guten Eindruck von der Lage der Psychotherapeuten in Ausbildung machen: www.piapolitik.de/video.

Wir fordern Sie bezüglich der Reform des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG) auf:

  • Setzen Sie die Reform in dieser Legislaturperiode um.
  • Beziehen Sie uns PiA in den Reformprozess mit ein und treten Sie mit uns in Dialog. Wir haben mit dem PiA-Politik-Treffen eine adäquate Plattform dafür geschaffen.
  • Erhalten Sie die Vielfalt der Therapieverfahren und der grundständigen Studiengänge der Psychologie und Pädagogik.
  • Achten Sie auf faire Ausbildungsbedingungen und beenden sie die, bereits gerichtlich festgestellte, sittenwidrige Behandlung von PiA in öffentlichen und privat geführten Krankenhäusern.
  • Erkennen Sie die Kompetenzen von PiA an und setzen Sie nationale und internationale Maßstäbe für die hohe Qualität von psychotherapeutischer Versorgung.

Für weitere Informationen stehen wir gerne persönlich, telefonisch oder schriftlich zur Verfügung. Darüber hinaus finden Sie die aktuellen Protokolle unserer Treffen auf www.piapolitik.de.

Wir bedanken uns für Ihr Interesse und verbleiben mit freundlichen Grüßen:

Robin Siegel (VPP im BDP), Ariadne Sartorius (bvvp), Norman Marko (DGAP), Ricarda Müller (IfP), Katharina Simons (PiA für gerechte Bedingungen!), Kerstin Sude (DPtV), Manuel Becker (PiA für gerechte Bedingungen!), Kathrin Linsler & Anna Eiling

Videospot: Reform des Psychotherapeutengesetzes JETZT

Wir freuen uns, heute den neuen PiA-Flashmob-Spot veröffentlichen zu können! Zum ersten Mal gezeigt wurde der Spot am 23. Deutschen Psychotherapeutentag in Kiel zu einer kleinen Vor-Premiere. Im Spot werden die diesjährigen Aktionen rund um den „Freeze-Flashmob“ unter dem Motto „Zeit, die Realität zu verändern!“ aufgegriffen und damit PiA, Kolleginnen und Kollegen, Politikerinnen und Politiker auf die notwendige Reform des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG) aufmerksam gemacht. Entstanden ist die Idee zu einem zweiten, animierenden Spot auf dem vorletzten PiA-Politik-Treffen im Zusammenhang mit der bundesweiten Flashmob-Aktion. Insgesamt 27 Organisationen und Verbände haben den Spot finanziell und ideell unterstützt, dafür bedanken wir uns sehr herzlich. (Vollständige Liste der Unterstützer).

Flashmob gegen den Stillstand: Reform des
Psychotherapeutengesetztes JETZT!

 

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Reform der Psychotherapie-Ausbildung

Psychotherapeuten in Ausbildung („PiA“) reden mit:
Reform der Psychotherapie-Ausbildung

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Berlin, 23.09.2013. Über 50 Psychotherapeuten in Ausbildung und Aktive in der Berufspolitik trafen sich beim verbändeübergreifenden PiA-Politik-Treffen. Diskutiert wurde mit Ministerialrat Ralf Suhr vom Bundesministerium für Gesundheit und Dr. Johannes Klein-Heßling von der Bundespsychotherapeutenkammer zum Wann und Wie der Reform des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG). Schon im Vorfeld versammelten sich über 1.000 junge Psychologen und Pädagogen zu einem bundesweiten „Freeze-Flashmob“ in 13 Städten, bei dem sie auf den „Stillstand seit 1999“ aufmerksam machten.

Worum geht es? Im Jahr 1999 wurde das Psychotherapeutengesetz in Kraft gesetzt, das u.a. die Ausbildungsverordnungen von Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten beinhaltet. Nach der Bologna-Reform ist unklar, welcher Abschluss zum Zugang zur Psychotherapeutenausbildung berechtigt. Die Forderung der PiA: Zur Ausübung des eigenständigen Heilberufes und für den Erhalt der hohen Qualität muss das Master-Niveau die Grundlage bilden. Völlig ungeregelt ist auch die Vergütung der 1.800 Stunden der praktischen Tätigkeit an den Kliniken während der Ausbildung, die derzeit von Null bis wenige hundert Euro im Monat beträgt.

Besonders angesichts der stetig steigenden Zahlen psychisch kranker Menschen und dem dringenden Bedarf an gut ausgebildeten Psychotherapeuten sei es völlig unverständlich, dass die Politik noch immer nicht zu eindeutigen und klaren Regelungen für die Ausbildung und die Vergütung gekommen ist, betonen die PiA-Politik-Akteure.

Der zuständige Ministerialrat Ralf Suhr aus dem Bundesministerium für Gesundheit bezog sich auf das von Dr. Klein-Heßling der Bundespsychotherapeutenkammer eingebrachte „föderale Chaos“: „Ohne die Länder geht gar nichts“, so Suhr. Bezüglich der Rolle des Gesundheitsministeriums nennt er den „Referenten-Entwurf“. Dabei sollen Länder, Verbände, Ärzteschaft und Deutsche Krankenausgesellschaft einbezogen werden. Herr Suhr ermutigt dabei die angehenden Psychotherapeuten zum Entwurf Stellung zu nehmen: „Wir werden mit Sicherheit auch Kontakt zu den PiA suchen“. Die Bundespsychotherapeutenkammer verschließe sich nicht generell einer Direktausbildung, es gebe aber derzeit keine empirische Basis, so Dr. Klein-Heßling: „Große Teile der Ausbildung können nur gemeinsam mit der Ärzteschaft organisiert werden“.

Kerstin Sude von der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) fordert von der Gesetzgebung die Reform auch mit Blick auf Angestellte: „Nicht nur, dass PiA bislang kein angemessenes Entgelt während ihrer Klinikzeit erhalten. Lange nicht alle Absolventen werden später in der ambulanten Praxis tätig sein. Mit der Reform sollten folgerichtig auch die Grundsteine für eine formale und leistungsbezogene Gleichstellung der Klinik-Heilberufe gelegt werden.“

Ariadne Sartorius vom Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten (bvvp) stellt bezüglich der Versorgung von psychisch kranken Kindern- und Jugendlichen klar „Der Zugang für Pädagogen zur Ausbildung muss gewährleistet sein – wir decken 85% der Versorgung in diesem Bereich ab“. Herr Dr. Klein-Heßling (BPtK), erläutert die Haltung der Kammer gegenüber dem Ministeriumsvertreter.

Ricarda Müller von der deutschen Fachgesellschaft für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (DFT) legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Verantwortung der Ausbildungsinstitute: „Qualität und Kosten müssen transparent und überprüfbar gestaltet werden“.

Einig sind sich auch Peter Freytag (VPP/BDP) und Ariane Heeper (DGPT): „Die dringend erforderliche Novellierung des Psychotherapeutengesetzeses muss eine Verbesserung der prekären Ausbildungssituation nach sich ziehen, das ist unser gemeinsames Ziel und dabei wollen wir aktiv mitwirken“. Katharina Simons von PiA für gerechte Bedingungen: ergänzt: „Es kann nicht sein, dass immer mehr PiA in den Krankenhäusern ausgebeutet werden, nur weil die Reform so lange dauert, wir brauchen eine Übergangslösung“.

Neben vielen Berufs- und Fachverbänden fordert auch ver.di seit Jahren eine Reform. Die PiA-Politiker machen dabei eine Chance für die Verbesserung der Versorgung von psychisch Kranken deutlich.

Pressemitteilung zum 4. PiA-Politik-Treffen

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Psychotherapeuten in Ausbildung („PiA“) fordern: „Reform jetzt!“

Berlin, 20.09.2013. Über 1.000 junge Psychologen und Pädagogen demonstrierten bei einem bundesweiten Flashmob in 13 Städten (u.a. Berlin, Frankfurt, Hamburg & Dresden) durch fünfminütige Bewegungslosigkeit den „Stillstand seit 1999“. Die Forderung ist eindeutig und klar: Umgehend muss die Ausbildung zum Psychotherapeuten (PP & KJP) reformiert werden.

In einem anschließenden Treffen kommen über 50 Psychotherapeuten in Ausbildung und weitere Aktive in der Berufspolitik auf dem verbändeübergreifenden PiA-Politik-Treffen in Berlin zusammen und diskutieren gemeinsam mit Ministerialrat Ralf Suhr vom Bundesministerium für Gesundheit aus dem zuständigen Ausbildungsreferat und Peter Lehndorfer aus dem Vorstand der Bundespsychotherapeutenkammer zu einer möglichen Reform des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG).

Worum geht es? Im Jahr 1999 wurde das Psychotherapeutengesetz in Kraft gesetzt, das u.a. die Ausbildungsverordnungen von Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten beinhaltet. Seitdem wurde nichts weiterentwickelt oder angepasst. Unklar ist beispielsweise nach der Bologna-Reform, welcher Abschluss zum Zugang zur Psychotherapeutenausbildung berechtigt. Die Forderung der PiA: Zur Ausübung des eigenständigen Heilberufes und für den Erhalt der hohen Qualität muss das Master-Niveau die Grundlage bilden. Völlig ungeregelt ist auch die Vergütung der 1.800 Stunden der praktischen Tätigkeit an den Kliniken während der Ausbildung. Die Spanne reicht derzeit von Null bis wenige hundert Euro im Monat, obwohl mit einem akademischen Abschluss eigenverantwortlich gearbeitet wird.

Das alles wollen die PiA nicht länger hinnehmen und machen erneut auf die unhaltbare Situation aufmerksam: „Ein besonderes Anliegen ist uns, an der anstehenden Gesetzesreform beteiligt zu sein“ will Katharina Simons von der Protestbewegung „PiA für gerechte Bedingungen!“ den Vertretern von Bundesgesundheitsministerium und Bundespsychotherapeutenkammer erklären.

Besonders angesichts der stetig steigenden Zahlen psychisch kranker Menschen und dem dringenden Bedarf an gut ausgebildeten Psychotherapeuten sei es völlig unverständlich, dass die Politik noch immer nicht zu eindeutigen und klaren Regelungen für die Ausbildung und die Vergütung gekommen ist, betonen die PiA-Politik-Akteure Ariadne Sartorius vom Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten (bvvp) und Kerstin Sude von der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV).

„Die dringend erforderliche Novellierung des Psychotherapeutengesetzeses muss eine Verbesserung der prekären Ausbildungssituation nach sich ziehen, das ist unser gemeinsames Ziel“ ergänzen Peter Freytag (VPP/BDP), Ariane Heeper (DGPT) und Manuel Becker (PiA für gerechte Bedingungen!).

Ricarda Müller von der deutschen Fachgesellschaft für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (DFT) legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Verantwortung der Ausbildungsinstitute: „Die Kosten der Ausbildung müssen transparent und die damit verbundenen Angebote – also die Qualität der Ausbildung – überprüfbar sein. Nur so kann zukünftig eine adäquate Versorgung gewährleistet werden.“

Breite Unterstützung erhalten die PiA, neben vielen Berufs- und Fachverbänden auch von der Gewerkschaft ver.di, die seit Jahren ebenfalls diese Forderungen erhebt. Der Appell an die Politik lautet: Reform jetzt!

Pressemitteilung: Bundesweiter Flashmob am 9. 9. 2013: „Stillstand seit 1999 – Reform jetzt!“

Berlin, 06.09.2013. Mit einem bundesweiten Freeze-Flashmob machen am 9. September 2013 um 19 Uhr die Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) auf ihre Ausbildungsmisere aufmerksam. In vielen deutschen Städten – Berlin, Bielefeld, Braunschweig, Dresden, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Münster, Oldenburg, Osnabrück, Trier, Tübingen – weitere kommen hinzu – werden sich die PiA und ihre Unterstützer/innen treffen und fünf Minuten in der Bewegung verharren.

Worum geht es? Im Jahr 1999 wurde das Psychotherapeutengesetz in Kraft gesetzt, das u.a. die Ausbildungsverordnungen von Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten beinhaltet. Seitdem wurde nichts weiterentwickelt oder angepasst. Unklar ist beispielsweise nach der Bologna-Reform, welcher Abschluss zum Zugang zur Psychotherapeutenausbildung berechtigt. Die Forderung der PiA: Zur Ausübung des eigenständigen Heilberufes und für den Erhalt der hohen Qualität muss das Master-Niveau die Grundlage bilden. Völlig ungeregelt ist auch die Vergütung der 1.800 Stunden der Praktischen Tätigkeit an den Kliniken während der Ausbildung. Die Spanne reicht derzeit von Null bis wenige hundert Euro im Monat, obwohl mit einem
akademischen Abschluss eigenverantwortlich gearbeitet wird.

Das alles wollen die PiA nicht länger hinnehmen und machen erneut auf die unhaltbare Situation aufmerksam.

Besonders angesichts der stetig steigenden Zahlen psychisch kranker Menschen und dem
dringenden Bedarf an gut ausgebildeten Psychotherapeuten sei es völlig unverständlich,
dass die Politik noch immer nicht zu eindeutigen und klaren Regelungen für die Ausbildung
und die Vergütung gekommen ist, betonen die PiA-Politik-Akteure Manuel Becker (PiA für
gerechte Bedingungen!), Peter Freytag (VPP/BDP), Ariane Heeper (DGPT), Ricarda Müller
(DFT), Ariadne Sartorius (bvvp), Katharina Simons, ehem. Röpcke (PiA für gerechte Bedingungen!) sowie Kerstin Sude (DPtV). Breite Unterstützung erhalten die PiA von den Psychotherapeutenverbänden, die seit Jahren ebenfalls diese Forderungen erheben.

Der Appell an die Politik lautet daher: Reform jetzt!

PiA-Protest-Spot

Der PiA-Protest-Spot! Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Ausbildung berichten in diesem Video-Spot von ihren prekären Ausbildungs- und Arbeitsverhältnissen.