Am 15.03.2012 fand in Berlin das 1. Verbände-übergreifende Treffen der PiA-Politik unter folgendem Motto statt:
„Gemeinsam sind wir stark“ – Was wollen und können wir Aktive in der PiA-Politik bezüglich der Ausbildung gemeinsam erreichen?
Download des gesamten Protokolls als PDF – „Berliner Agenda Psychotherapieausbildung“
Organisationsteam: Ariadne Sartorius (bvvp), Kerstin Sude (DPtV), Katharina Röpcke (PfgB), Jean Rossilhol (VPP)
Anwesend waren Aktive in der PiA-Politik aus den Verbänden, Ausbildungsinstituten, vertreten waren alle Fachrichtungen, sowie auch die Bundeskonferenz PiA und die BPtK.
Als Zusammenfassung der abgestimmten Positionen veröffentlichen die Teilnehmenden nun folgende Empfehlungen zur Verbesserung der Ausbildungssituation der PiA:
1. Vergütung der Praktischen Tätigkeit
- PiA und approbierte Psychotherapeuten sollen im neuen PsychEntgeltG verankert werden.
- PiA, die sich für tarifliche Bezahlung und Verbesserung ihres Curriculums in ihren Kliniken einsetzen, sollen möglichst breit unterstützt werden.
- Der ver.di Mustervertrag soll bekannter gemacht werden.
- Ein Rechtsanspruch auf Vergütung soll mit den PiA erkämpft werden. Große Teile der Profession sollen dies unterstützen.
2. Stärkung der Verhandlungsposition von PiA in der berufsständischen Selbstverwaltung und den Ausbildungsinstituten
- PiA sollen ab Beginn der Ausbildung vollberechtigte Pflichtmitglieder in den Landespsychotherapeutenkammern werden. Die hierfür teilweise notwendigen Gesetzesänderungen sollen umgehend mit den gesundheitspolitischen Sprecher/innen der Parteien im Landtag und den Psychotherapeutenkammern erörtert werden.
- Die Bundeskonferenz PiA soll ein eigenes Budget erhalten. Es werden 10.000 Euro p.a. empfohlen.
- Es soll eine Internetseite der Bundeskonferenz PiA geben, auf der u.a. die Preise aller Ausbildungsinstitute transparent und vergleichbar dargestellt werden.
- Aufbau einer PiA-Beschwerdestelle / eines Ombudsverfahren für PiA, das für alle Ausbildungsabschnitte gilt.
- Die Bundeskonferenz PiA wird durch den neu entstandenen PiA-Verbund, dem ersten verbändeübergreifenden Treffen aus interessierten Aktiven der PiA-Politik, gestärkt. Der Verbund soll sich halbjährlich treffen, als nächstes im Sept. 2012.
3. Ausbildungsreform
- Im Verbund wird kein abschließendes Urteil bezüglich der Direktausbildung gefällt. In jedem Falle sollten Ausbildungsmindestanforderungen (best practice) entwickelt und die Einhaltung kontrolliert werden. Eine Direktausbildungen und ihre Evaluation ist als Modellprojekt gut vorstellbar. Bei einer postgradualen PT-Ausbildung besteht die Einigkeit in der Forderung des Masters als Zugangsvoraussetzung.
- Die bestehenden Modelle der Reform sollen mit der Brille der PiA-Freundlichkeit unter die Lupe genommen werden, um zu gewährleisten, dass nicht noch einmal ein für PiA nachteiliges PsychThG verabschiedet wird.
- Die offenen Fragen bezüglich der Direktausbildung tangieren die Notwendigkeit, weiterhin die Novellierung durch Protestaktionen einzufordern, nicht
4. Öffentlichkeitsarbeit und Mobilisierung
- Um das Problem der PiA bei möglichst vielen Menschen bekannt zu machen, soll ein professioneller, aufklärender Videoclip produziert, bei Youtube eingestellt und über Mailingslisten u.a. veröffentlicht werden.
- Eine Demo wird erst organisiert wenn es einen „passenden“ Anlass gibt, bspw. wenn die Bund-Länder-Kommission tagt.
- Um die Basis und die zukünftigen PiA in den Protest mit einzubeziehen, sollen Infobroschüren erstellt und an Instituten sowie auch Universitäten verbreitet werden.